Bei Geld hört die Freundschaft auf

Die Gier nach dem Mammon zerstört EU und Internet

Was haben die EU und das Internet gemeinsam? Zunächst einmal nicht viel, haftet der Organisation doch das Image des schwerfälligen Bürokratismus an, während mit dem Internet gern die innovativsten Ideen verbunden werden. Doch beide sind durch die Gier nach kommerziellem Erfolg stark belastet. Ohne diese Gier könnten beide richtig gut sein – ein weltweites Datennetz und die europäische Einigung. Die Wirtschaftsvereinigung EU bringt mit ihren Zielen des Einheitskonsumenten, der Finanztransfers und der Subventionen für die Groß(agrar)industrie die ganze europäische Idee an den Rand des Abgrunds, weil die fortwährende Vereinnahmung der europäischen Zusammengehörigkeitsidee durch Wirtschaftsinteressen gegen die Wand fahren muss. Als ob politische Freundschaft und kultureller Austausch untrennbar wären von Freihandel und Einheitswährung! Wer das behauptet, erweist dem vielbeschworenen europäischen Friedensprojekt einen Bärendienst.

Das Internet ist mittlerweile so verseucht von Lockangeboten der Datenkraken wie Facebook & Co. einerseits und den Schadprogrammen codender Wichtigtuer andererseits, dass einem schwindlig werden kann in der Sorge, ob unsere verspätet digitalsüchtige öffentliche Verwaltung auch analoge Backup-Lösungen hat, wenn einmal versierte Hacker Trinkwasserversorgung oder „Telefonie“ lahmlegen. Wenn erst unsere Infrastruktur komplett von vernetzter Datentechnik abhängt, kann jeder ehrgeizige Schüler wichtige Systeme ruinieren.

Wie kommen wir da raus?

Das Internet könnte man in zwei getrennte Netze trennen: Ein kommerzielles für Shoppen, Werbung und Datensammeln, ich nenne es das „Com-Net“, und ein anderes, von finanziellen Interessen freigehaltenes für private Nutzung, Hobby, Kultur, Ideenaustausch und Wissenschaft, das echte Internet. Das wäre mehr im Sinne des Erfinders.

Für die EU ist die Rückbesinnung auf ein Friedensprojekt, das über kulturellen Austausch den politischen Zusammenhalt fördert, weitaus schwieriger – schließlich dominieren handfeste Wirtschaftsinteressen die jetzige EU. Der Name „Europäische Wirtschaftsunion“ für eine Freihandelszone war viel ehrlicher. Doch die massiven zwischenstaatlichen Finanztransfers sind Gift, denn bei Geld hörte schon immer die Freundschaft auf. Oder will sich Deutschland immer noch seine Freunde kaufen?

Ein Kommentar

  1. Wieso Friedensprojekt? Das ging immer nur ums Geldverdienen! Und die Staaten mit den schwächelnden Währungen haben sich ins Fäustchen gelacht, als die D-Mark zerstört wurde.

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