Was hat die EU aus „Europa“ gemacht?

Das Wirtschaftsbündnis hat die europäische Idee heruntergewirtschaftet

Wie oft wurde schon die „Europäische Idee“ bejubelt, und wie oft hat man sich dabei (mehr oder weniger) absichtsvoll missverstanden? Für aufgeschlossene deutsche Bürger ist „Europa“ die Idee eines friedlichen Miteinanders und kulturellen Austauschs der Nationen, Wirtschaft und Politiker haben für die EU gleich ganz Europa begrifflich vereinnahmt als kostensparende Freihandelszone und Subventionenmelkkuh, für so manchen Politiker klebt das Label „Europa“ auf den schlecht verhüllten Finanztransfers der EU, und nur so konnte man vielen Ländern den Beitritt zu diesem Wirtschaftsbündnis auch schmackhaft machen.

Das hat das wahre Europa nicht verdient!

Die Fixierung auf Wirtschaftsvorteile und Finanztransfers hat die europäische Idee abgetötet. Europa vor Maastricht – als Raum kultureller Vielfalt und des Wettbewerbs der Systeme, der schon im Mittelalter die jeweiligen Herrscher immer wieder gezwungen hat, ihre Herrschaftssysteme (Gesetze, Steuern, Währung) zu verbessern, wollten sie nicht eine Abstimmung mit den Füßen herbeiführen; Europa als ein Raum vielfältiger, befreundeter Staaten ist ein unschätzbarer Wert.

Nicht so die wettbewerbsfeindliche Wirtschafts- und Finanztransferunion, die die heutige EU im Wesen ist. Es gibt viele Gründe, die EU zu verachten, und sie werden nicht weniger: die irren Agrarsubventionen, die unser Steuergeld auf die Flächen von Großgrundbesitzern regnen lassen; die Europolitik zulasten Deutschlands, die katastrophale Nullzinspolitik, die jeden Sparer enteignet, während reichlich Finanztransfers in EU-Mitgliedstaaten fließen, deren Bürger vermögender sind als deutsche Durchschnittshaushalte, welche die ganze Party bezahlen müssen.

Als im Frühjahr die Zeitungen titelten „Juncker droht mit Rücktritt“ – was habe ich gelacht! Das war doch ein Angebot, das man nicht ablehnen konnte. Für Deutschland ist aus vielerlei Gründen, nicht zuletzt der Mentalität, der weitaus beste politische und Wirtschaftspartner das Vereinigte Königreich, nicht diese Mischung aus Staatsdirigisten und Transferempfängern, die jetzt das Wirtschaftsbündnis EU bevölkern, zumeist mit einer höchst national eigensüchtigen Agenda, die hier kaum einer wahrhaben will.

Höchste Zeit für den Dexit! Die europäische Idee ist eine Kulturleistung, und das Verhökern des Wortes „Europa“ zugunsten materieller Vorteile für den Brüsseler Beamtenmoloch und seine vielen Trabanten – das ist die wahre europäische Krise.

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